{Vietnam} Die Kaiserstadt Hue und der Wolkenpass

Eine Geschichte von schönen, aber baufälligen Palästen und einer Motorradtour neben Schweinelastern und Brautpaaren.

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Unser vierwöchiger Urlaub in Vietnam kommt mir schon wieder viel zu weit weg vor. Dabei sind noch keine drei Monate. Aber: Die Urlaubsrezepte häufen sich hier wieder auf dem Blog, also bin ich wieder urlaubsreif 😉 Um die Zeit bis zur nächsten Reise zu überbrücken, erzähle ich euch einfach noch von der vorherigen. Da war ich nämlich noch nicht fertig 🙂

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Nach unserer Tour durch den Norden Vietnams, also Hanoi, Sapa und die Halongbucht, ging es weiter nach Hue. Das ist die ehemalige Kaiserstadt und wirklich ein wunderschöner Fleck. Wir hatten ein bisschen Pech mit dem Wetter, weil es ziemlich geregnet hat die ganze Zeit, aber das ist für Hue nicht weiter ungewöhnlich zu der Jahreszeit. Die beste Reisezeit ist von Februar bis August, wir waren im Dezember  😉
Hue besteht aus drei Vierteln, die für Reisende interessant sind: dem europäischen Viertel, in dem die meisten Hotels und Restaurants zu finden sind, der verbotenen Stadt mit der Zitadelle, die zum Weltkulturerbe erklärt wurde, und dem ehemaligen Handelsviertel Phu Cat mit einigen Pagoden. Zwischen dem europäischen Viertel und den anderen beiden liegt der Parfümfluß, den man mit Drachenbooten befahren kann.

Hue Kaiserstadt verbotene Stadt Zitadelle Vietnam 6

Da wir nur einen Tag in Hue verbracht haben, in der Früh mit dem Nachtzug angekommen und dementsprechend müde waren und es nur geregnet hat, haben wir uns auf das Wichtigste beschränkt: Die Zitadelle. Die Paläste sind wunderschön und so detailverliebt verziert, dazu kommen noch schöne Parkanlagen und lustige Drachenskulpturen – da macht es unheimlich Spaß auf Entdeckungsreise zu gehen. Vor allem wenn man plötzlich vor einem Pferd steht 😉

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Ansonsten kann man in Hue noch die schöne und älteste Pagode Thien Mu besichtigen und ziemlich viele Grabmäler früherer Herrscher. Beides liegt etwas außerhalb und kann beispielsweise bei einer der bereits erwähnten Drachenboottouren erkundschaftet werden. Leider sind diese Touren meist recht überfüllt. Alternativ kann man sich ein Fahrrad oder einen Roller leihen und die Gegend auf eigene Faust erkunden, was ich persönlich sowieso spannender finde 😉

Der Vollständigkeit halber muss ich sagen: In Vietnam ist es nicht erlaubt ohne vietnamesischen Führerschein zu fahren, auch der internationale Führerschein nutzt da nichts. Das Gesetz ist jedoch sehr alt und Touris werden meist nicht von der Polizei überprüft, da der Verleih ein gutes Geschäft für die Einheimischen ist, das sie nicht kaputt machen wollen. Sollte man doch aufgehalten werden, kostet es etwa 15 Euro Strafe. Gefährlicher ist es sicher bei einem Unfall wegen der Versicherung. Der Herr Keks und ich, wir wussten zum Glück nichts von dem Gesetz (sagt einem ja keiner beim Verleih..) und haben uns in Hue ein Motorrad geliehen. Das war wunderbar um über den Wolkenpass nach Hue zu fahren und wirklich das Highlight unserer gesamten Reise. Die Strecke ist mit einem Roller fast ein bisschen zu weit, außer man macht nicht so eine ausgedehnte Tour wie wir.

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Als erstes ging es für uns zum Minh Mang Grabmahl. Es ist ein richtiger Park und wunderschön. Über einen Platz voller Statuen kommt man zu einem wunderschönen Gebäude, von da aus über eine Brücke über einen See ins nächste Gebäude und so fort. Dazwischen sind immer wieder parkähnliche Gärten angelegt.

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Von dem Grabmal aus sind wir über die Insel An Bang gefahren, die aufgrund der vielen Friedhöfe nicht touristisch genutzt wird. Die Friedhöfe sind jedoch wunderschön, da die Gräber jeweils wie kleine Grabmäler sind: Häuschen mit Bögen, unheimlich schön verziert und bunt. Außerdem gibt es auf der Insel einen herrlichen und nur von Fischern genutzten Strand, der sich wunderbar für eine Pause eignet.

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Auf dieser Insel hatten wir das Gefühl, wirklich das echte Leben in Vietnam zu sehen, nicht den touristischen Ort. Die Landschaften waren einfach zauberhaft und die Menschen haben sich so gefreut, uns auf unserem Motorrad zu sehen und haben gewunken und gegrüßt. An Bang zieht sich entlang der Küste, man kann über eine Brücke im Norden der Insel fahren und im Süden über eine Brücke die Insel wieder verlassen.

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Danach kommt man auf den Wolkenpass. Ein beeindruckender Bergpass, der die natürliche Grenze zwischen Nord- und Südvietnam darstellt.Außerdem ist der Pass eine Wetterschneise und oft wolkenverhangen. Aber der Ausblick ist einfach wunderschön. Um über den Pass zu kommen, kann man auch ein Auto mit Fahrer mieten oder sich von einem der Easy Rider mitnehmen lassen auf dem Motorrad. Der Bus von Hue nach Hoi An fährt soweit ich weiß durch den Tunnel, da geht es richtig schnell und man ist in wenigen Stunden in Hoi An. Dafür verpasst man den Ausblick und die Hochzeitsshootings, die auf den engen Randsteinen der Wolkenstraße gemacht werden 😉

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Nicht so schön an dem Pass sind die Schweinelaster. Etwa alle 10 Minuten kommt einem so ein Laster entgegen oder überholt einen. Der Anhänger ist käfigartig und geladen sind einfach dutzende Schweine. Das riecht nicht nur unangenehm, die armen Tiere sehen vor allem so mitgenommen und fertig aus, die leben nämlich noch! Ich schätze, die Fahrer wollen die Abgase im Tunnel vermeiden. Ich fand den Anblick sehr bestürzend. Nach dem Pass wird es ein bisschen stressig. Um nach Hoi An zu kommen, muss man durch Da Nang fahren und da herrscht der gleiche schreckliche städtische Verkehr wie in allen Städten. Die Vietnamesen fahren wirklich ohne Regeln, wer abbiegen will oder in den Kreisverkehr fahren will, der hupt einfach um die anderen zu warnen. Das ist laut und anstrengend und man muss einfach sehr konzentriert sein – und sollte eine kräftige Hupe haben.

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Wir haben unser Motorrad bei MotorVina in Hue gemietet. Es war nicht teuer und richtig gut in Schuss. Außerdem wurden wir gut beraten, welche Strecke wir fahren sollen, haben eine Karte bekommen und unser Gepäck wurde von den freundlichen Mitarbeitern direkt nach Hoi An transportiert. Anfangs waren wir etwas skeptisch ob das klappt oder ob wir dann einen Tag ohne unsere Sachen da stehen. Hat aber wunderbar funktioniert. Bei unserer Ankunft im Hotel haben wir bei MotorVina angerufen und zehn Minuten später hatten wir unser Gepäck und die ihr Motorrad zurück 🙂

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Wer von euch war schon in Vietnam und hat noch Empfehlungen oder Erfahrungen? Wurde vielleicht sogar mal jemand ohne vietnamesischen Führerschein aufgehalten? Bin gespannt und wünsche euch noch eine schöne Woche!
Alexa

 

 

Eindrücke aus Vietnam

Denjenigen von euch, die mir auf Instagram folgen ist es sicher aufgefallen, vielleicht hat der ein oder andere auch gemerkt, dass es etwas ruhiger wurde auf dem Blog. Ich hatte zwar ein paar Beiträge vorbereitet, konnte die Weihnachtsstimmung aber nicht ganz so rüberbringen. Der Herr Keks und ich waren nämlich im Urlaub. Vier Wochen Vietnam. Vier Wochen leckeres asiatisches Essen, warmes Wetter, wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaften, Erholung und ganz, ganz viele Eindrücke.

Vietnam Hanoi Altstadt Gewürze
Es hat sehr gut getan, mal wieder eine so lange Auszeit zu haben, neue Eindrücke zu sammeln und ein bisschen mehr zu sich selbst zu finden. Ich konnte mir viele Gedanken machen, darüber wie mein Leben gerade so ist und was ich ändern möchte oder auch ändern kann. Wenn ich auf das letzte Jahr zurück blicke, muss ich sagen, es war kein besonders gutes Jahr und das leider in vielen Bereichen. Gerade darum war diese Auszeit so notwendig. In Asien kann man die Sorgen daheim wirklich vergessen, weil alles so anders und ungewohnt ist. Gerade in Vietnam gibt es wahnsinnig nette Menschen, von denen wir zum Glück einige getroffen haben. Die Hilfsbereitschaft und echte Wärme, die einem entgegen gebracht werden, sind wirklich so schön. Wobei ich sagen muss, dass mir das im Norden des Landes noch mehr aufgefallen ist als im Süden.

Vietnam Hanoi Altstadt Hoan Kiem See

Außerdem ist das Land wahnsinnig vielseitig. Sapa mit seinen Bergen und Reisfeldern im Inland, die wunderschöne Halongbucht mit dem leckeren Seafood, das schöne, wuselige Hanoi mit seinen quirligen, engen Gassen und den ganzen Straßenmärkten – das alles besticht im Norden des Landes.

Vietnam Hanoi Altstadt

In Zentralvietnam gibt es die Kaiserstadt Hue mit der prächtigen Zitadelle und den bunten Drachenbooten, die auf dem Parfumfluss dahinschippern. Wunderschön ist auch der Wolkenpass, über den es nach Hoi An geht, dieser süßen Stadt mit der wunderschönen Altstadt. Eigentlich ziemlich touristisch, aber dennoch irgendwie romantisch und heimelig. Hier kann man mit dem Rad durch Reisfelder fahren oder das Angebot der Schneider wahrnehmen.

Vietnam Hue Grabmahl

Hoi An Vietnam Altstadt Lampions

Ganz anderes ist der Süden. Hier gab es hauptsächlich Strände und Hotelkomplexe. Leider wird der Süden wirklich sehr stark touristisch verbaut im Moment. Durch das Mekongdelta schippern täglich Hunderte Touris auf Touren, die Kaffeefahrten ähneln und die Südseeinsel Phu Quoc kam mir vor wie eine einzige Baustelle. Aber auch das ist mal nicht schlecht. Dann genießt man die Tage am Strand oder Pool, ohne das Gefühl zu haben, eine Sehenswürdigkeit zu verpassen und kann dabei richtig abschalten.

Vietnam Phu Quok Strand Kambodscha

 

Vietnam Phu Quok Sonnenuntergang Strand
Wir hatten eine großartige Zeit in Vietnam und ich werde noch über alles ausführlich berichten. Jetzt muss ich aber erst mal ankommen und mich in unserer Wohnung wieder eingewöhnen nach vier Wochen Abwesenheit. Mich wieder erinnern, dass ich mir selber Kaffee und Essen machen muss, aber auch daran, dass ich ungestört auf dem Sofa sitzen kann, ohne das irgendwann das Housekeeping kommt 😉

Vietnam Mui Ne rote Sanddünen

Ich hoffe, ihr hattet auch eine schöne Zeit über die Feiertage, konntet euch ein bisschen auf das besinnen, was euch wichtig ist und den Alltagsstress vergessen.

Von mir gibt es bald wieder Rezepte und auch einen etwas ausführlicheren Urlaubsbericht!
Alexa